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10 Tipps für den Kauf von HiFi-Tunern

Sie möchten sich einen neuen HiFi-Tuner zulegen, wissen aber noch nicht genau, wo Sie mit Ihrer Suche beginnen sollen? Ein optimaler Kauf wird Ihnen am besten gelingen, wenn Sie über ausreichende Informationen verfügen. Lesen Sie daher weiter und lernen Sie die verschiedenen Arten von Tunern, Möglichkeiten des Kaufs und andere nützliche Details kennen. Mit diesen zehn Suchtipps sollte beim Kauf Ihres neuen Geräts dann nichts mehr schief gehen.

Der Tuner ist jenes Bauteil von Radios oder Fernsehern, der für den Empfang zuständig ist. Die Bezeichnung stammt von dem englischen Begriff to tune, was "stimmen" oder "abstimmen" bedeutet. Der Begriff Tuner wird sowohl für Bauteile innerhalb von Radios und Fernseher verwendet als auch für ein eigenständiges Gerät, welches die Signale eines ausgewählten Senders liefern kann.

1. Das Wichtigste zuerst: Was genau ist ein Tuner überhaupt?

Da Sender die Signale für das Fernsehen und für das Radio gleichzeitig senden, muss die richtige Sendespur herausgefiltert werden. Das ist möglich, da die Signale auf verschiedenen Frequenzen gesendet werden. Der Tuner ist nach der Antenne eingebaut. Diese empfängt die Signale und schickt sie an ihn weiter, damit der Tuner die gewünschte Frequenz herausfiltern und das richtige Signal weiterleiten kann.

Da die Hochfrequenztechnik eine besonders große Reichweite hat, wird sie vielfach für die Sendung von Radio-, Fernseh- oder Mobilfunksignalen verwendet. Hochfrequenzen benötigen eine hohe Verstärkung des Signals und starke Störungsfilter. Deshalb werden manchmal separate Bauteile hergestellt, die nur für das Filtern dieser Frequenzen zuständig sind. Diese Bauteile können auch Tuner genannt werden.

Der Einfachheit halber arbeiten Tuner heutzutage mit einem größeren Frequenzbereich. Dies ist daher sinnvoll, da auf diese Art nicht so viele verschiedene Teile verbaut werden müssen Hochfrequenzen werden dabei auf konstante und niedrigere Zwischenfrequenzen herabgesetzt. Die Weiterverarbeitung des Signals ist dann einfacher, da tiefere Frequenzen leichter gefiltert und verstärkt werden können.

Der Tuner bildet gemeinsam mit einem Verstärker das eigentliche Empfangsteil für den Rundfunk, den Receiver.

2. Tuner für den Empfang analogen Fernsehens

Analoges Fernsehen kann über einen Kabelanschluss oder aber auch über Satellit empfangen werden. Die Signale werden analog übertragen. Daher brauchen Sie einen Tuner, der mit dieser Übertragungsform arbeiten kann. Der Kauf eines analogen TV-Tuners sollte allerdings nur von Ihnen in Betracht gezogen werden, wenn Sie einem Bastel-Hobby nachgehen oder Sammler-Ambitionen ausleben möchten. Im Rahmen eines Digitalisierungsprozesses werden analoge Übertragungen nämlich nach und nach eingestellt.

3. Tuner, die Sie für digitalen Fernsehempfang brauchen können

Das digitale Fernsehen hat dem analogen Signalempfang den Rang abgelaufen. Viele alte Fernsehgeräte, die noch auf den Empfang analoger Signale ausgerichtet sind, können daher nur mit einem Digital Receiver oder entsprechenden Set-Top-Boxen weiter verwendet werden. Digitale Signale werden als Digital Video Broadcastingbezeichnet und als DVB abgekürzt. Innerhalb der Kategorie des digitalen Fernsehens gibt es noch weitere Empfangs- Untergruppen:

  • DVB-S: Ein Tuner oder Receiver, der mit diesem Kürzel gekennzeichnet ist, verarbeitet Ausstrahlungen von Satellitensendern. Da diese Variante eine große Datenübertragungsrate erlaubt, wird sie prozentuell gesehen am Meisten genutzt. Beinahe alle Fernsehsender können per Satellit empfangen und angesehen werden. Da keine Kabel verlegt werden müssen, kann DVB-S praktisch überall empfangen werden, sogar im Flugzeug oder mitten im Meer auf einem Schiff.
  • DVB-C: Das C steht für Cable, es handelt sich also um den Empfang von Kabelsignalen. Sofern die verlegten Kabel in Ordnung sind, läuft dieser relativ störungsfrei und wartungsarm. Wenn Sie bei sich zu Hause Kabelfernsehen haben, müssen Sie beim Erwerb des passenden Receivers darauf achten, dass dieser DVB-C geeignet ist. Moderne Flachbildfernseher haben beinahe alle bereits einen entsprechenden Tuner verbaut und benötigen keinen zusätzlichen Receiver.
  • DVB-T: Diese Bezeichnung beschreibt das terrestrische Antennenfernsehen und ist eine Weiterentwicklung der analogen Variante. Die ausgestrahlten Wellen werden mithilfe einer am Hausdach oder Fernsehgerät montierten Antenne eingefangen und weitergeleitet. Durch die Verwendung von Richtantennen kann die Empfangsqualität deutlich gebessert werden. Diese Form der Signalsendung erlaubt keine derart große Programmvielfalt wie es DVB-S oder DVB-C tun und hat eine relativ geringe Ausstrahlungsreichweite. Analoge Sendeantennen können allerdings weiter verwendet werden, da die digitalen Signale über die gleiche Bandbreite geschickt werden.

4. Analoge Tuner in Radios und Stereoanlagen

Für analoge Hörfunk-Tuner gilt im Grunde dasselbe wie für analoge TV-Tuner. Denn auch in diesem Bereich wird das Analog-Verfahren von der Digitaltechnik abgelöst. Möchten Sie Retro-Geräte erwerben, so markiert dieser Übergang wahrscheinlich einen idealen Zeitpunkt dafür. Denn, wenn es in Zukunft keine anlogen, Geräte mehr gibt, so besteht die Möglichkeit, dass ein jetzt erstandener Analog-Tuner zu einem begehrten Sammlerstück wird.

5. Digitaltuner in Radios und als Einzelgeräte

Wie bereits erwähnt, können Tuner verbaut oder als autonome Geräte hergestellt werden. Auch Radio-Tuner müssen an verschiedene Sendeverfahren angepasst sein.

  • Terrestrische Technologien: Diese haben den Vorteil, dass sie Satelliten-Empfängern beim mobilen Empfang überlegen sind. Was beim Fernsehen nicht viel ausmacht, ist vor allem für Autoradios von Bedeutung. Besonders in stark verbauten Gebieten ist der Antennenempfang meist ausgezeichnet. Verfahren wie DAB (Digital Audio Broadcast), DRM (Digital Radio Mondiale) und auch weiterentwickelte Formen des Fernsehsignalüberträgers DVB-T werden für das Senden der Hörfunk-Signale angewendet.
  • Satelliten-Empfang: Wenn Sie Ihr Radio an einen digitalen Satellitenempfänger, DVB-S, anschließen und dieses zudem noch über einen digitalen Tuner verfügt, so haben Sie die Möglichkeit Hunderte Radiosender per Satellit zu empfangen. Dieses Verfahren ermöglicht das Empfangen von Hörfunkwellen auch in sehr abgelegenen Gebieten. Die Sendeleistung ist allerdings nicht immer besonders hochwertig.
  • Übertragung durch Kabel: Kabelleitungen ermöglichen nicht nur die Auswahl vieler Fernsehprogramme, sondern können auch Radiosignale übertragen. Diese Variante ist allerdings sehr unüblich.

Fälschlicherweise wird das Internet- oder Streamingradio oft als Digitalradio bezeichnet. Tatsächlich kann es jedoch terrestrische Satelliten- und Kabelsignale empfangen und hörbar machen.

6. Auf welche Kriterien bei Auswahl eines Tuners geachtet werden sollte

  • Achten Sie darauf, welche Empfangstechnik/Wellenbereiche der Tuner verwendet. Sollten Sie keine weiterführenden Informationen haben, können Sie über diese Information feststellen, für welches Einsatzgebiet der Tuner geeignet ist.
  • Wenn Sie das Internetradio nutzen möchten, sollte der Tuner diverse Streaming-Services unterstützen.
  • W-LAN Module ermöglichen einen unkomplizierten Anschluss an Ihr Internet.
  • Das Klangbild des herausgegebenen Tons sollte so weit wie möglich unverfälscht und klar sein.
  • Je nach Einsatzgebiet sollten passende Anschlüsse vorhanden sein: Ein USB-Anschluss kann sehr vielfältig verwendet werden. Mini-Klinkenanschlüsse brauchen Sie beispielsweise, wenn Sie Ihr Smartphone an den Tuner anschließen möchten.
  • Welche Wiedergabeformate (MP3, WMA, Real Audio usw.) unterstützt der Tuner?
  • Wie viele Senderspeicherplätze sind vorhanden? Müssen Sie die Sender manuell suchen oder gibt es einen automatischen Sendersuchlauf?
  • Das Einsatzgebiet bestimmt die Art des Tuners, den Sie benötigen.

7. Die Vorteile der Anschaffung eines neuen Geräts

Der Kauf eines neuen Tuners birgt einige Vorteile. Ob nun direkt vom Hersteller oder über eine Privatperson, wenn Sie sich ein neues Gerät anschaffen, so wurde dieses auf keinen Fall von jemand anderes zuvor benutzt. Demnach sollten alle Teile noch neuwertig und nicht verschlissen oder beschädigt sein. Ein neuer Tuner ist weder innerlich beschädigt noch wird sein Äußeres von Kratzern und Dellen entstellt. Und das wichtigste Kriterium für den Kauf eines neuen Tuners oder Receivers, dass er noch über eine Garantie verfügt. Sollte das Gerät trotz der Neuwertigkeit defekt sein oder Sie andere Probleme damit haben, so können Sie es in der Regel wieder zurückschicken und Ihr Geld zurück verlangen. Manche Garantien beinhalten auch Reparaturen innerhalb eines begrenzten Zeitfensters. Voraussetzung für das Einfordern der garantierten Service-Leistungen ist ein Aufheben des Garantie-Scheins!

8. Oder doch besser einen gebrauchten Tuner kaufen?

Gebrauchte Tuner wurden zwar bereits verwendet, müssen deshalb aber nicht automatisch in einem schlechten Zustand sein. Manche Tuner sind so gut gepflegt, dass sie einem neuwertigen Gerät an Qualität um nichts nachstehen. Warum also viel Geld ausgeben, wenn Sie einen gleichwertigen Tuner für einen weit günstigeren Preis bekommen können? Zudem können Sie davon ausgehen, dass ein gebrauchter Tuner funktioniert, da er ja bereits verwendet wurde.

Diese Geräte sind dafür nicht mehr in Garantie. Alles was Sie haben, ist das Wort des Händlers. Daher bietet es sich an, sich dies schriftlich geben zu lassen. Denn falls das Gerät Mängel aufweist, die nicht in der Beschreibung erwähnt wurden und Sie Ihr Geld zurückfordern wollen, sind Sie auf der sicheren Seite.

9. Wann sich die Anschaffung eines defekten Tuners lohnt

Als defekt oder Ersatzteil gekennzeichnete Geräte funktionieren nicht mehr. Das kann viele Gründe haben und sich in verschiedenster Form zeigen. Beispielsweise können bestimmte Funktionen nicht mehr ausgeführt werden oder äußere Teile wie das Drehrad für den Suchlauf sind beschädigt. Viele defekte Geräte sind bis auf den entsprechenden Schaden in einem guten Zustand. Das macht sie vor allem für Bastler sehr interessant. Denn wenn nur wenige Teile zu ersetzen sind, können diese aus einem günstig erstandenen defekten Gerät mit wenigen Handgriffen einen voll funktionsfähigen Tuner bauen. Und sollte ein Tuner bereits irreparabel beschädigt sein, so eignet er sich immer noch als Ersatzteillager für andere reparaturbedürftige Geräte.

Besonders alte und seltene Geräte haben für Sammler immer noch Wert, selbst wenn sie nicht mehr einwandfrei funktionieren.

10. Wo Sie im Internet nach geeigneten Tunern suchen können

Der Kauf eines Produkts aus dem Internet ist bequem und einfach. Sie benötigen nur einen Computer und Zugang zum Web und können damit überall Preise vergleichen und mühelos bestellen. Der Artikel wird dann direkt zu ihnen nach Hause geliefert. Besonders geeignet sind große E-Märkte und Plattformen, da Sie hier eine breite Palette an Angeboten finden. Wenn Sie spezielle Fragen haben, wenden Sie sich am Besten an User diverser Foren, die selbst schon Erfahrungen mit Tunern und anderen Hifi-Geräten gemacht haben.

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