RATGEBER

Platzsparende Kompakt-Stereoanlagen und Mini HiFi-Anlagen

Nicht jeder hat den Platz, in seinem Wohnzimmer einen großen HiFi-Turm mit entsprechend vielen Standlautsprechern aufzustellen. Eine platzsparende Alternative sind Kompakt-Stereoanlagen bzw.

Mini HiFi-Anlagen. Sie sind mit der Zeit immer besser im Klang geworden und können mittlerweile auch mit zahlreichen Funktionen punkten. Der Hintergrund: Die meisten Verstärker dieser Anlagen arbeiten digital. So lassen sich bei gleichem Stromverbrauch nahezu doppelte Ausgangsleistungswerte erzielen. Der Vorteil der Kompaktanlage ist, dass alle wichtigen Geräte in einem Gehäuse untergebracht sind. Nachteilig ist, dass sie weniger Flexibilität bei der Auswahl der einzelnen Komponenten bietet.

Wir stellen in diesem Ratgeber die Besonderheiten der kompakten Anlagen vor und gehen auf die einzelnen Komponenten und Funktionen ein. Darüber hinaus geben wir Ihnen Tipps, was Sie beim Kauf beachten sollten.

Welche Medien sollten die Kompakt-Stereoanlagen und Mini Hifi-Anlagen abspielen können?

In den meisten Fällen sind kompakte Anlagen zumindest mit einem CD-Player ausgestattet. Er sollte nicht nur normale Audio-CDs, sondern auch gebrannte CD-Rs lesen können. Besonders praktisch ist es, wenn die Anlage auch wiederbeschreibbare CDs (CD-RW) unterstützt. Schließlich werden im Handel auch sogenannte Karaoke-CDs angeboten. Sie haben das Format CD + G.

Einige Stereoanlagen können mit dem DVD-Format umgehen

Darüber hinaus finden Sie aber auch Anlagen, die sogar mit DVDs umgehen können. Sie erkennen die Mini Hifi-Anlagen an einem integrierten Video-Bildschirm, der sich in einigen Fällen sogar ausklappen lässt. Damit ist die Anlage noch platzsparender. Dem Datenblatt können Sie genau entnehmen, welche DVD-Formate unterstützt werden. Hier unterscheidet man ebenfalls DVD mit + R und - R. Darüber hinaus finden Sie auch hier wiederbeschreibbare DVD+/-RWs. Außerdem werden von einigen Geräten auch DVD Dual Layer in den verschiedenen Variationen gelesen. Auf diese DVDs passen mehr Daten. Als Faustregel gilt: Je mehr Medien die Kompaktanlage unterstützt, desto flexibler können Sie die Anlage nutzen. 

Sie finden aber auch Kompaktanlagen mit einem Tape-Deck für Kassettenbänder oder Varianten, die sich ganz modern mit einem digitalen Media-Player oder einem Flash-Laufwerk verbinden lassen.

Formatunterstützung der Stereoanlagen: Musik- und Bildformate im Überblick

Neben den verschiedenen Medien sollten auch die kleinen Anlagen mit verschiedenen Dateiformaten umgehen können. Neben den herkömmlichen Audio-Dateien wie WMA, WMV oder WAV können einige Mini Hifi-Anlagen auch komprimierte Musikformate wie MP3 oder AAC lesen. Das Besondere: Eine Musikdatei wie die MP3 benötigt nur rund ein Zehntel des sonst üblichen Speicherplatzes. Auf eine herkömmliche CD passen damit rund zehn Stunden Musik – abhängig natürlich vom Komprimierungsgrad.

Handelt es sich dagegen um eine Anlage, die auf einem Bildschirm auch Videos oder Bilder abspielt, sollte sie zumindest folgende Formate unterstützen:

  • AVI
  • BMP
  • DivX
  • GIF
  • JPG
  • MOV
  • MPEG-4
  • XviD

Dabei handelt es sich um gängige Bild- und Videoformate.

Auf welche Funktionen sollte ich bei einer Kompaktanlage achten?

Folgende Komponenten sollten mindestens bei einer Mini HiFi-Anlage vorhanden sein:

  • MKW/UKW-Radio
  • Kopfhörerbuchse
  • Line-In-Buchse

Die Radiofunktion der Kompakt-Stereoanlage: Welche Besonderheiten gibt es?

Anlagen mit einem MKW/UKW-Radio sind in der Lage, auch Radiosender abzuspielen. Das ist bei den meisten Anlagen der Fall. Achten Sie hier darauf, dass sich mehrere Sender speichern lassen und Sie nicht jedes Mal nach Ihren Lieblingssendern suchen müssen. Bei den Kompaktablagen ist hier zwischen einem manuellen und automatischen Sendersuchlauf zu entscheiden. Neben dem MKW- und UKW-Radioempfang werden aber auch Varianten unter den Anlagen angeboten, die auch Internet-Radio oder Satelliten-Radio empfangen können. Diese Modelle sind mit einer Ettnernet-Buchse oder einem WLAN-Modul versehen und verbinden sich mit dem heimischen Netzwerk.

Die Kopfhörerbuchse ist wichtig, falls Sie die Musik einmal über Kopfhörer hören wollen, um Ihre Mitmenschen zu schonen. An der AUX-in-Buchse der Stereoanlage lassen sich MP3-Player, tragbare CD-Spieler oder MD-Player sowie Laptops anschließen.

USB-Anschluss, Kartenleser und iPod-Dock am Mini HiFi-Turm

Praktisch, aber nicht zwingend notwendig sind Komponenten wie ein USB-Anschluss, ein Kartenleser oder ein iPod-Dock an der Kompakt-Stereoanlage. So können Sie auch externe Geräte mit der Anlage verbinden. Der Vorteil: Sie spielen digitale Medien direkt von einem externen Träger ab, ohne den Umweg über den PC gehen zu müssen. Ist die Anlage mit einem iPod-Dock ausgestattet, können Sie Ihren iPod direkt mit der Anlage koppeln und das Gerät lädt sich zudem gleichzeitig auf. Hier ist es wichtig, dass Sie auf die Kompatibilität des Dock-Anschlusses achten. Der Grund: Die Anschlüsse an den iPods von Apple haben sich in den letzten Jahren geändert. In der Produktbeschreibung sollten Hinweise vorhanden sein, für welche iPod-Generation die Docking-Station geeignet ist. Im Zweifelsfall fragen Sie bei dem Verkäufer nach.

Optionale Komponenten: CD-Rekorder, Videobildschirm, Touchscreen und Tapedeck

Weitere optionale Komponenten sind:

  • CD-Rekorder
  • CD-Wechsler
  • Tape-Deck
  • integrierter Videobildschirm
  • Touchscreen

Mit einem CD-Rekorder können Sie Musik, Radiosendungen oder andere Daten bequem an der Anlage auf CD brennen. Achten Sie beim Kauf aber darauf, welche Rohlinge bei einer Anlage mit CD-Rekorder unterstützt werden. Nicht selten sind für den Betrieb spezielle Rohlinge notwendig, die sehr teuer in der Anschaffung sind. Für die digitale Archivierung eignet sich diese Komponente sehr gut.

Damit Sie mehrere Audio-CDs hintereinander hören können, ohne aufstehen und die CD wechseln zu müssen, werden auch Anlagen mit integriertem CD-Wechsler angeboten. Achtung: Je mehr CDs aufgenommen werden können, desto größer und ausladender wird auch die Anlage.

Selten kommen bei einigen Mini HiFi-Anlagen noch Tapedecks vor. Diese Varianten eignen sich vor allem für Musikliebhaber, die noch eine große Audiokassettensammlung ihr eigen nennen können. Hier unterscheidet man ebenfalls zwischen Modellen mit nur einem Tape-Deck oder Anlagen mit Dual-Laufwerken. Hier haben Sie die Möglichkeit, von Kassette auf Kassette zu überspielen. Auch hier sind einige Funktionen ganz praktisch. Um die Audiokassetten noch schnell vor- und zurücklaufen zu lassen, sollten Sie sich für ein Modell mit High-Speed-Dubbing entscheiden. Mit der Funktion Soft Eject schonen sie Kassettendeck und Kassette. Schließlich bieten Anlagen mit Auto-Reverse-Funktion die Möglichkeit, das Band am Ende der Abspielzeit weiterlaufen zu lassen, ohne dass die Kassette umgedreht werden muss.

Das Display an der Kompakt-Stereoanlage: Gute Ablesbarkeit und RDS

Für eine gute Ablesbarkeit der einzelnen Titel, des Radiosenders und in einigen Fällen der Videos und Bilder sind Sie bei der kompakten Anlage auf ein gutes Display angewiesen. Ist die kleine HiFi-Anlage mit einem Radio ausgestattet, sollten Sie in dem Datenblatt darauf achten, ob RDS unterstützt wird. Dabei handelt es sich um spezielle Informationen des Radiosenders, die auf dem Display erscheinen können. Neben dem Sendernamen können Sie auf dem Display dann auch Informationen zum Wetter, Verkehr oder zu den gespielten Songtexten entnehmen. Das gilt allerdings nur dann, wenn der Radiosender diese auch zur Verfügung stellt.

Lautsprechersysteme bei Mini HiFi-Anlagen: Das ist beim Kauf besonders wichtig

Eine zentrale Bedeutung bei den kompakten Stereoanlagen haben die Lautsprecher. Sie können zwischen Varianten mit bereits integrierten Lautsprechern wählen oder zwischen Anlagen, bei denen die Lautsprecher abgenommen werden können. Anlagen mit abnehmbaren Lautsprechern bieten den Vorteil, dass Sie die Lautsprecherboxen ganz nach Ihren Wünschen im Raum positionieren können. So erreichen Sie mit einfachen Mitteln eine deutlich bessere Klangqualität. Achten Sie beim Kauf darauf, wie die Lautsprecher angeordnet sind und bei den abnehmbaren Lautsprechern auf entsprechend lange Lautsprecherkabel.

Bei den Lautsprechern der Kompaktanlagen unterscheidet man zudem zwischen 2- oder 3-Wege-Systemen. Als Faustregel gilt – wie eigentlich für den gesamten Audio-Bereich – dass Sie für eine gute Klangqualität auch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Eine gute Kompaktanlage liegt preislich im dreistelligen Bereich.

Wenn Sie auf guten Klang trotz kleiner Anlagengröße Wert legen, achten Sie darauf, ob es bei der Anlage die Möglichkeit gibt, einen Subwoofer anzuschließen. Auf diese Weise verbessern Sie die Klangwiedergabe der Bässe erheblich. Selten zu finden sind dagegen Anschlüsse für 5.1.-Systeme oder eine HDMI-Schnittstelle. Zu den wichtigen Anschlüssen gehören zudem analoge und digitale Ausgänge. So haben Sie die Möglichkeit, auch Ihren DVD- oder Blu-Ray-Player anzuschließen und den Ton des Fernsehers über die Boxen der Anlage zu genießen.

Virtueller Surround-Sound einer Kompakt-Anlage mit nur zwei Lautsprechern

Wenn Sie auch bei einer Mini HiFi-Anlage nicht auf den Surround-Sound verzichten können, sollten Sie sich nach einer Variante umsehen, die Virtual Surround anbietet. Ziel ist es, einen ähnlichen Klangaufwand wie bei einer Surround-Anlage mit fünf oder mehr Boxen zu erreichen – allerdings mit nur zwei Lautsprechern.

Die Leistung der Anlage: Nennleistung vergleichen

Welche Klangwirkung die kleine Musikanlage haben kann, lässt sich anhand der Leistungszahlen ablesen. Doch Vorsicht: In den Datenblättern werden nicht selten lediglich die Spitzenleistungen bzw. PMPO-Leistung abgebildet. Sie sollten aber die verschiedenen Geräte nach ihrer tatsächlichen Leistung, der Nennleistung vergleichen. Über den Klang entscheidet aber nicht die Leistung des Verstärkers, sondern die Lautsprecher.

Fazit: Kompakt-Anlagen sind platzsparend, haben aber klangliche Nachteile

Moderne Mini-Anlagen wiegen derzeit nur rund drei bis fünf Kilogramm und zeichnen sich durch ihre kompakten Abmessungen aus. Kompakt-Stereoanlagen sind nicht nur platzsparender, sie sind im Vergleich zu massiven HiFi-Türmen auch preiswerter in der Anschaffung. Je höher der Funktionsumfang der Mini HiFi-Anlage ist, desto flexibler können Sie Ihre verschiedenen Geräte nutzen. So ist es mittlerweile problemlos möglich, tragbare Audiogeräte einfach an die Anlage anzuschließen und die Musikquellen vom MP3-Player oder dem Laptop zu nutzen. Der Vorteil: Sie müssen die digitalisierten Formate nicht erst umständlich auf CD brennen. Trotz der vielen Vorteile einer Mini HiFi-Anlage sollten Sie aber auch die Nachteile berücksichtigen. So hat sich die Klangqualität der Kompakt-Stereoanlagen in den letzten Jahren deutlich verbessert, an professionelle Systeme mit Standlautsprechern und Zusatzboxen reichen diese aber dennoch nicht heran. Für große Räume ab 25 m² sollten Sie sich für eine andere Anlagenform entscheiden. Wir die Musik aber nur in kleineren Räumen gehört, ist die Mini HiFi-Anlage aber mehr als ausreichend.

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