RATGEBER

Worin liegt der Unterschied zwischen HiFi Bassmitteltönern und PA-Mitteltönern?

Kaum ein Leser schaltet beim morgendlichen Frühstück nicht das Radio ein. Sei es, um Musik und die neuesten Hits der Charts zu hören. Sei es, um Nachrichten aus aller Welt zu erfahren. Echte Musik-Fans geben sich mit einem simplen Radio natürlich kaum zufrieden. Zum Abspielen und Genießen von aktuellen oder auch älteren Songs ist für viele eine richtig gute Anlage unerlässlich.

Die besteht in der Regel nicht nur aus den typischen Abspielgeräten wie Radioempfänger, CD- oder MP3-Player, sondern vor allem aus entsprechenden Lautsprechern. Tatsächlich mag deren Vielzahl für Laien kaum verständlich sein, wobei es aber nicht allein um Leistung und Lautstärke geht. Vielmehr gibt es verschiedene Lautsprecher für die ebenfalls verschiedenen Frequenzen. Ein Subwoofer beispielsweise gibt Frequenzen zwischen 30 und 150 Hertz wieder, Mitteltöner decken hingegen den Bereich zwischen 400 und 2.500 Hertz ab, Hochtöner sogar bis zu 20.000 Hertz.

Doch selbst Mitteltöner sind wieder in unterschiedliche Kategorien einzuordnen. Da gibt es zum einen die Hifi-Bassmitteltöner. Zum anderen die sogenannten PA-Mitteltöner. Wo liegt der Unterschied, welcher Mitteltöner ist der bessere? Das erklärt Ihnen der folgende HiFi-Ratgeber.

Unterschiede: Lautsprecher ist nicht gleich Lautsprecher

Doch von vorn, denn Lautsprecher ist nicht gleich Lautsprecher. Ein Subwoofer ist kein Mitteltöner, ein Mitteltöner kein Hochtöner oder gar Superhochtöner. Wie gerade angedeutet, liegt der Unterschied vor allem im möglichen Frequenzbereich. Während Subwoofer und Tieftöner die unteren Frequenzen bedienen, übernehmen Tiefmitteltöner und Mitteltöner quasi die mittleren Frequenzen, und Mittelhochtöner, Hochtöner und Superhochtöner bedienen hohen Frequenzen bis 20.000 Hertz.

Anders ausgedrückt: Subwoofer sind für Bässe gut, Hochtöner hingegen für hohe Töne. Mitteltöner übernehmen wieder die Mitte, wobei der eigentliche Frequenzbereich nicht wirklich genormt ist. Tatsächlich können die angegebenen Frequenzen je nach Hersteller abweichen, die gerade genannten Angaben können daher bei manchen Lautsprechern – mitunter sogar deutlich – abweichen und sind eher eine Art Richtwert.

Gleiches gilt für Bauweise, Größe oder Leistung der Lautsprecher. Selbstredend ist ein Subwoofer anders geformt und ungleich größer als ein Mittel- oder Hochtöner, doch selbst diese zeigen untereinander erkennbare Abweichungen. Ein Lautsprecher ist also tatsächlich nicht gleich Lautsprecher, zumal allein Größe oder Leistung kein Garant für guten Klang und Hörgenuss sind. Ein Mini-Lautsprecher beispielsweise muss nicht automatisch schlecht sein.

Musikalisches Einmaleins: Was sind Mitteltöner?

Der Mitteltöner deckt, wie gesagt, Frequenzen zwischen 400 und 2.500 Hertz ab, andere Quellen nennen auch Werte von 100 bis 400 Hertz im unteren Frequenzbereich sowie 3.000 bis 10.000 Hertz im oberen Frequenzbereich. Sie sehen: Eine sonst überall so typische Norm gibt es im Bereich HiFi nicht.

Obendrein wird der Bereich der möglichen Frequenz von anderen Faktoren beeinflusst. Denn ist der Mitteltöner in einer Lautsprecherbox verbaut und – was quasi die Regel ist – mit entsprechenden Hoch- und Tieftönern kombiniert, bestimmen die verschiedenen Lautsprecher gewissermaßen gegenseitig ihren Frequenzbereich. Konkrete Daten sind daher kaum zu nennen, lediglich Durchschnittswerte sind möglich.

Tatsächlich ist letzten Endes die genannte Kombination mit anderen Lautsprechern wie eben Hoch- und Tieftönern entscheidend, womit die komplette Box „stimmig" sein muss. Hier spricht die Branche von der sogenannten Frequenzgangkurve, die sozusagen die Frequenzen aller verbauten Lautsprecher aufeinander abstimmt. Bei einem solchen Drei-Wege- oder Vielwege-System sollten alle Lautsprecher ihre jeweiligen Frequenzen überschneiden, statt abrupte Grenzen zu setzen.

Pro: Was sind die Vorteile von Bassmitteltönern?

Für den Laien kommt erschwerend hinzu, das sich auch die Mitteltöner wieder in diverse Kategorien einteilen. Beispielsweise gibt es Bassmitteltöner und PA-Mitteltöner. Erstgenannter Mitteltöner verrät sich bereits an seinem Namen, der Bassmitteltöner geht mehr in den unteren Frequenzbereich und in Richtung der Bässe.

Der Bassmitteltöner strahlt somit eher tiefere Tonlagen ab, womit die Vorteile eines solchen Mitteltöners eigentlich auch schon genannt sind. Wer basslastige Musikrichtungen vorzieht, kann seine Anlage mit einem Bassmitteltöner somit entsprechend aufwerten beziehungsweise verfeinern, nötige Tipps zur Auswahl und Einbau solcher Lautsprecher sind schnell im Netz zu finden.

Andererseits können die Bassmitteltöner aber auch zu viel Bass erzeugen, das heißt zu weit in die tieferen Tonlagen gehen. Wer selber nachrüstet, muss also schon etwas tiefer in die Materie Lautsprecher, Frequenzen und Lautsprecherbau eintauchen, aber auch hierzu finden sich viele Tipps und vor allem hilfreiche Foren im Internet. Bassmitteltöner jedenfalls runden den Klang von Lautsprecherboxen eher nach unten denn oben ab.

Pro II: Was sind die Vorteile von PA-Mitteltönern?

Sogenannte PA-Mitteltöner und allgemein PA-Lautsprecher sind schon wieder etwas höherwertiger. PA nämlich steht für „Public Adress" und umschreibt damit Beschallungsanlagen, die eher professioneller Bühnentechnik entsprechen als der heimischen HiFi-Anlage. Ein gutes Beispiel für eine solche PA-Anlage ist der zum Geburtstag oder zur Hochzeitsfeier gebuchte DJ, der seine Anlage selbst mitbringt und diese aus Subwoofer, Mittel-Hochtöner-Lautsprechern und Mischpult kombiniert. Größere PA-Anlagen sind außerdem mit weiteren Geräten und sogar Monitoren versehen.

Einzelne PA-Mitteltöner sind selbstredend für solche Anlagen gedacht, können jedoch ebenso in der HiFi-Anlage daheim verbaut werden. Klangtechnisch dürften PA-Mitteltöner durchaus eine etwas bessere Qualität bieten, wobei diese vielleicht nicht immer gezielt wahrzunehmen ist – häufig verändert sich eher das allgemeine Klangbild einer Anlage durch den Einsatz von PA-Komponenten. Eine gewisse Obacht gilt es bei Leistung walten zu lassen, denn ausgelegt sind solche PA-Mitteltöner mitunter eher für größere Anlagen.

Entsprechende Mitteltöner werden ebenfalls als komplette PA-Boxen angeboten, sind aber ebenso einzeln erhältlich. Im Endeffekt dürften PA-Mitteltöner jedenfalls mehr für den professionellen Einsatz eine Idee sein. Wie beispielsweise für Discjockeys, die ihre Auftritte mit einer kompletten Anlage bestreiten, die mehr Leistung verspricht als eine reguläre HiFi-Anlage für das Wohnzimmer.

Kontra: Nachteile von Bassmitteltönern und PA-Mitteltönern

Aus den genannten Vorteilen von Bass-Mitteltöner und PA-Mitteltöner sind prompt einige Nachteile abzuleiten. Bassmitteltöner sind ganz klar für die eher tieferen Tonlagen gedacht, was das Wörtchen „Bass" schon recht deutlich verrät. PA-Mitteltöner decken wieder höhere Tonlagen ab, strahlen somit weniger gut Bässe ab.

Akustisch dürften beide Mitteltöner überzeugen, wobei eine eventuell minderwertige Qualität nicht immer auf den Lautsprecher zurückzuführen ist – dazu aber noch mehr im letzten Abschnitt. Manche Bassmitteltöner gelten wegen ihrer Frequenzausrichtung nicht gerade als „pegelfest", was sich natürlich in der Akustik widerspiegelt. Wegen ihrer meist größerer Magneten gelten Bassmitteltöner obendrein als schwerer als andere Mitteltöner, was jedoch nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Schließlich werden solche Standlautsprecher und Boxen – zumindest im heimischen Wohnzimmer – nicht permanent umgeräumt, womit das Gewicht eigentlich keine besondere Rolle spielt.

Ein DJ, der seine Anlage auf- und abbauen sowie natürlich entsprechend transportieren muss, dürfte zudem eher auf Subwoofer und entsprechende Komplettanlagen setzen.

Direkter Vergleich: Bassmitteltöner versus PA-Mitteltöner

Der direkte Vergleich von Bassmitteltöner und PA-Mitteltöner ist aus genannten Gründen recht schwierig, eventuell sogar gar nicht möglich. Denn Bassmitteltöner sind für einen anderen Frequenzbereich als PA-Mitteltöner konzipiert, womit der Vergleich beider Mitteltöner an den sprichwörtlichen Vergleich von Äpfeln und Birnen erinnert.

Ausgehend vom eher unterschiedlichen Frequenzbereich und ebenso dem praktischen Einsatz dürfte der Vergleich beider Mitteltöner tatsächlich etwas hinken. Wer mehr Bass erwartet, ist mit Bassmitteltönern klar besser beraten. Wer wieder weniger auf Bass Wert legt, kann sich mit PA-Mitteltönern behelfen. Wobei letztere wieder eher für Profis oder recht versierte Musikhörer eine Idee sind. Letzten Endes kommt es zudem auf die Kombination mit anderen Lautsprechern an, was insbesondere für Drei-Wege-Systeme oder Vielwegesysteme gilt.

Fazit: Allein die Lautsprecher und Mitteltöner machen noch lange keinen guten Klang, es kommt vielmehr auf das Gesamtpaket an.

Fazit Mitteltöner: Die Lautsprecher-Box macht den Sound

Um es genau zu nehmen, verspricht selbst der beste Lautsprecher noch lange nicht den optimalen Klang. Denn ist der Lautsprecher in der falschen Box untergebracht, kann das beste Material keine Wirkung entfalten. Beispielsweise darf die Lautsprecherbox nicht zu groß und nicht zu klein sein. Obendrein müssen die einzelnen Lautsprecher in einzelnen Kammer untergebracht sein, allein große Boxen mit großen Lautsprechern sind kein Garant für guten Sound.

Tatsächlich ist gerade der Bau solcher Boxen eine wahre Kunst und in Form, Größe und Unterteilung gezielt auf die verbauten Lautsprecher abgestimmt. Hobbybastler, die sich ihre Boxen Selber Bauen wollen, werden mit einem schnell zusammen gezimmerten „Kasten" kaum den Klang von High-End-Geräten erzielen. Außerdem verlangen die Box beziehungsweise die einzelnen Kammern nach einer jeweils individuellen Dämmung, denn auch die Ausrichtung des Schalls beeinflusst immens die Klangqualität. Wer schon einmal in eine alte Box hineingeschaut hat, wird sicherlich überrascht gewesen sein, wie aufwendig solche Boxen gestaltet sein können.

Eine gute Box machen daher nicht viele und möglichst große Lautsprecher aus. Da gilt es Frequenzweichen einzubauen und die Lautsprecher aufeinander abzustimmen. Selbst die Dicke der Boxwände nehmen Einfluss. Heimwerker, die ihre Boxen selber bauen möchten, könnten sich daher von entsprechenden Anleitungen – schnell in Foren gefunden – regelrecht erschlagen fühlen. Dafür können Sie allerdings Ihre Box genau so zusammenstellen, wie Sie gern möchten. Andererseits sind fertige Boxen die einfachere Idee, zugegeben jedoch ungleich teurer, vor allem ab einer gewissen Qualität.

Bassmitteltöner und PA-Mitteltöner sind übrigens auch als eine Art Kombiversion zu ordern, nämlich als PA-Bassmitteltöner. Wer eher auf Qualität und weniger den Preis schaut, findet in sogenannten PA-Boxen sicherlich das Richtige. Boxen selber zu bauen dürfte wiederum schon einiges an Geschick, noch mehr an Know-how und vor allem Zeit voraussetzen. Wobei das notwendige Wissen wie schon erwähnt recht umfangreich im Internet zu finden ist. Der Aufwand aber ist enorm.

Da besonders hochwertige Boxen obendrein nicht gerade preiswert sind, könnten zudem gebrauchte PA-Boxen eine Möglichkeit sein. Entsprechende Angebote finden sich ebenfalls schnell im Netz oder auf gewissen Auktionsportalen, samt Bassmitteltöner oder PA-Mitteltöner.

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